Die Kurie wurde 1906 von der Familie Viczián in Tápiószele im neoklassizistischen Stil gebaut.
Die Brüder Blaskovich kauften das Herrenhaus von Kálmán Viczián 1911. Die in zwei geteilte Kurie besteht aus zwei Gabäudeteilen, aus dem Hauptgebäude mit zwei Turmzimmern und dem „Küchenhaus”. In dem ersten gab es ausschlieβlich Zimmer: Eβzimmer, Salon, Tageszimmer, Schlaf- und Arbeitszimmer. Im seitlichen Flügel befanden sich die Küche, die Speisekemmer, die Waschküche, das Knechtzimmer, usw.
Während der Besucher in die Kurie eintritt, berührt ihn ein besonderes, freundliches Gefühl: das Gefühl des Heimes. Aufgrund des Empfangszimmers, des Tageszimmers, des Salons und des Arbeitszimmers kann man sich ein Bild von dem vielseitigen Interesse einer gesellschaftlichen Schicht, von dem von einer gemeinadeligen Familie durch mehreren Generationen angehäuften Schatz machen. Hier ist jeder Gegenstand mit den Familienmitgliedern verbunden, und wo es möglich war, wurde die originale Einrichtung der Räume bewahrt. Während man die Räume durchzieht, kann man sich auf die mit gutem Geschmack zusammengewählten empire und biedermeier Möbelstücke, Gemälde, Kronleuchter, auf die in den Vitrinen befindlichen Silber- und Porzellangegenstände, Bibliothek, Waffen, archäologische Objekte, Trophäen und Pfeifen aufmerksam machen. Die Kurie der museumsgründenden Brüder Blaskovich in Tápiószele beschützt in sich schon die geistige und gegenständliche Erbschaft des Adelgeschlechts, das an den die Zukunft der Nation umformenden Aufgaben teilnahm. Dieses Heim zeigt statt des monumentalen Pathos die vertraulichen Formen der Innerlichkeit und Zurückgezogenheit, es blitzt die unterschiedliche geistige Ausrichtung der Eigentümer auf.
György und János Blaskovich sind solche Vertreter des ungarischen verbürgerten Adelgeschlechts, deren Lebensführung, Alltage - dank der modernen Mentalität - schon die Forschung und der Respekt der Wissenschaften, Künste und Vorvergangenheit einfüllte. Die bis heute wirkende Kraft ihrer Geistigkeit, ihre durch Generationen bewahrte gegenständliche Erbschaft sind ein unsterblicher Beweis darauf. Das Kurienmuseum Blaskovich in Tápiószele ist solch ein Edelstein unserer ungarischen Erbschaft, auf den man sogar in europäischer Relation stolz werden kann.